Online: Der Kampf gegen das Metagame?

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    • Medarch schrieb:

      @Dexa und alle die am Balancing oft zweifeln...
      In dem folgenden Artikel stehen einige interessante Gedanken zum Thema Balancing und Charaktervielfalt:
      forums.shoryuken.com/showthread.php?t=34754

      Im Übrigen finde ich, dass sich Balancingfragen ohnehin erst auswirken wenn man Topspieler ist. Vielleicht auch nie, weil möglicherweise kein Charakter bis zur Perfektion ausgespielt werden kann.
      Wie dem auch sei bis dahin sind es eher Lernkurvenvorteile einiger Charaktere, welche diese auf den ersten Blick stärker erscheinen lassen als sie es vielleicht sind. Balancing und Lernkurveneffekte werden wohl oft miteinander verwechselt.
      Super post, wenn ich mir die Anmerkung als Nicht-Fachmann mal erlauben darf. ^^

      Dennoch habe ich einen (eher terminologischen) Einwand:
      Wenn in einem bestimmten Spiel die von Dir beschriebenen Lernkurveneffekte der einzelnen Charaktere sehr stark voneinander abweichen, kann man dies doch trotzdem semantisch korrekterweise unter dem Oberbegriff "Balancing" diskutieren. "Balancing" würde sich dann eben nicht mehr auf das Verhältnis der Charaktere beziehen, wie sie theoretisch perfekt beherrscht werden, sondern darauf, wie leicht/schnell mit einigen Erfolge zu erzielen sind im Gegensatz zu anderen Charakteren.

      In der Sache muss man dann natürlich diese beiden Ebenen voneinander trennen, aber beide Ebenen sind meines Erachtens durchaus dem Thema "Balancing" zuzuordnen (und in der Praxis kann auch mitunter sehr schwer werden, die beiden Ebenen immer sauber voneinander getrennt zu behandeln).

      mfG
      ulpian
    • @ ulpian: komplex wird es, wenn du noch die lernkurve jedes einzelnen (nicht char, sondern spieler) und ob sie für BemuS "ein händchen" haben mit einberechnest. Aber zum einen ist es fraglich ob du da zu einem ergebnis kommst, zum anderen inwie weit dieses "ergebnis" irgendwem nützlich ist.

      Ich persönlich schliesse mich sirlin zum Thema playing to win und der definition eines scrubs an. nicht in allen punkten, aber größtenteils.
      "Say what you will about video games being a massive time sink, but the one cool thing about offline fighting game competition is that it’s an inherently social activity. You can’t go to an arcade, or a local game night, or a tournament without meeting new people, making friends, forming rivalries, dealing with pressure, and learning things about yourself."
    • @chillcut
      Kannst du bitte einen link dazu geben: "Playing to win" von sirlin?

      Du hast absolut recht. Es gibt sogar noch einige Faktoren mehr. Und damit kommt man in jedem Falle zu einem Ergebnis. Es macht augenscheinlich überhaupt keinen Sinn sich über Balancing aufzuregen solange man seinen Charakter nicht gemastert hat. Es sei denn man rechnet auch Lernkurveneffekte in das Balancing mit ein wie ulpian angeregt hat. Das finde ich aber deshalb nicht gut, weil dann eigenes Unvermögen doch wieder auf "Entwicklungsfehler" des Spieleherstellers zurückgeführt wird. Zu oft wird sich über Balancing aufgeregt und das obwohl (ich lehne mich aus dem Fenster) niemand eigentlich sicher weiß wozu der eigene Char im Stande ist, wenn er voll ausgespielt wird.
      Und weil ich gerade beim behaupten bin ;) : Leute die ihren Charakter annährend perfekt spielen und fast alles gewinnen, werden sich auch kaum über das Balancing beschweren. Es gibt ja auch jene Topspieler die mit Absicht einen Char spielen der eigentlich laut Tierliste tiefer steht um zu beweisen, dass mit dem doch was geht. (da gibts irgend so ein Top-Hondaspieler..vielleicht weiß jemand wen ich meine aus JP oder USA - sagt mir mal wer das war..keine Ahnung mehr).
      Und schließlich wissen wir natürlich auch nicht welche Art des Balancing die Spieleentwickler im Auge hatten. Es gibt ja zwei Arten: Erstens jeder soll jeden schlagen können (ähnlich wie beim Schach) oder "a schlägt b", "b schlägt c" und "c schlägt a" (Schere-Stein-Papier). Beides sind balancierte Systeme, wobei naturgemäß beim Zweiten höheres Konfliktpotential besteht. Vielleicht haben wir es ja bei SF IV mit so einem System zu tun?!

      Noch ein weiterer Gedanke: Je mehr Spieler einen bestimmten Charakter spielen, weil er vielleicht laut Tierlisten besonders erfolgversprechend, desto mehr Spieler werden besonders aufgrund des Internets voneinander lernen können. Der Charakter wird also insgesamt schneller ans Limit gespielt. Die Tierlisten werden so zu einer Art selbsterfüllenden Prophezeihung. Beste Beispiele Sagat und Ryu. Was wäre denn wenn alle Rose spielen würden und nur einer Sagat? Wäre Sagat immer noch Toptier? Vielleicht ja, aber wahrscheinlich nicht. Das geballte Wissen über Rose würde auch Sagat das Genick brechen. Es ist unwahrscheinlich, dass gerade der absolute Topspieler der Welt Sagat spielt, obwohl alle Rose spielen. Die Frage wäre jetzt ob sich die Topspieler, die für die Tierlisten ausschlaggebend sind, unter den Charakteren gleich verteilen. Wenn "Ja", dann sind die Tierlisten richtig und es gibt Balancingunterschiede. Wenn "Nein" tendiert das System zu denjenigen Charakteren die mehr von diesen Topspielern gespielt werden. Aber eben alles nur unter der Voraussetzung, dass die Topspieler die Charaktere komplett ausspielen können. Also gleich perfekt sind. (was ich oben bezweifelt habe)

      Ergebnis:
      1. erst mastern, dann meckern ;)
      2. Die Diskussion um den eigenen Charakter vorantreiben :thumbup:
      3. sich nicht ärgern, wenn es nicht gleich klappt, die Lernkurve des gewählten Charas ist eben länger :D
      (4. Nichtmal beim Schach ist man sich einig ob das System balanciert ist.)
      5. Sich übers Balancing aufregen macht natürlich trotzdem Spaß :D :D :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Medarch ()

    • @ medarch: sirlin.net/ptw/

      Das du dich anscheinend für das thema interessierst ist das buch ein must-read. Das bedeutet nicht das man sirlin in allen punkten zustimmen sollte, aber ich finde gelesen haben sollte man es trotzdem
      "Say what you will about video games being a massive time sink, but the one cool thing about offline fighting game competition is that it’s an inherently social activity. You can’t go to an arcade, or a local game night, or a tournament without meeting new people, making friends, forming rivalries, dealing with pressure, and learning things about yourself."
    • Medarch schrieb:


      Und weil ich gerade beim behaupten bin ;) : Leute die ihren Charakter annährend perfekt spielen und fast alles gewinnen, werden sich auch kaum über das Balancing beschweren. Es gibt ja auch jene Topspieler die mit Absicht einen Char spielen der eigentlich laut Tierliste tiefer steht um zu beweisen, dass mit dem doch was geht. (da gibts irgend so ein Top-Hondaspieler..vielleicht weiß jemand wen ich meine aus JP oder USA - sagt mir mal wer das war..keine Ahnung mehr).
      Du meinst bestimmt Mike Ross aka "The Greater Force". Der war auch auf den Gamestop Finals. Außerdem gibt es in den USA z.B. noch Arturo, der einen krassen Dhalsim spielt (genau wie Iyo, der japanische Nationalchampion).
      Auch Guile kommt in den USA zu Ehren, wo Fuson909 aka Mtsac Kid einen göttlichen Guile spielt und sich bei den Ranbats auch immer wieder recht hoch platziert :love:
      "Die Angriffe von T.Hawks Riesenteilen können tödlich sein..." (Zitat SSF4-Anleitung)

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