Onkel Jinbos Bücherzirkel

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    • Ich lese eigtl. nur Zeitschriften (Groove, Raveline, M!) und Manga (imom Alita Last Order, Heads und Biomega).

      Würde gern Bücher lesen (gibt im Grunde viele die mich interessieren), aber so viel Zeit hab ich neben og. Sachen nicht, da ich leider auch mit einem langsamen Lesetempo gestraft bin.
    • mh,

      Hegels Phänomenologie des Geistes und n paar lat. Originale aus der mittelalterlichen Scholastik, respektive Thomas von Aquin.
      Man verspührt beim Lesen nichts, man versucht nachzuvollziehen.
      Dies unterscheidet sich grundlegend von der sogenannten Literatur etwaiger, ich fasse sie einmal unter dem Begriff der "Dichter" zusammen (jedoch nicht im heutigen Begriffe, sondern eher, wie Homer oder Hesiod Dichter waren), die vor allem nach dem deutschen Idealismus eher schlecht als recht waren und selbst im deutschen Idealismus zu mongoloiden Tendenzen fürhten; siehe Ghoethe.
      Gouken's Hut tut immer gut. -- "Der Umehara machts nicht anders"
    • So! BÜCHER!

      Ich hab in letzter Zeit folgendes gelesen:

      Unter dem Vulkan von Malcolm Lowry: Es geht um einen Alkoholiker (Endstadium würde ich mal sagen) Dessen Exfrau ihn in Mexiko, wo er als Konsul tätig ist, besuchen kommt und ihn quasi von seiner Misere zu befreien. Extrem derbes Buch mit einigen etwas langatmigen Passagen aber insgesamt definitiv lesenswert. Manchmal hab ich wirklich beißen müssen besonders wenn es nicht um den Konsul selber geht. Geht es allerdings um selbigen ist es immer ein wahrer Genuss! Lowry der selber ein leidenschaftlicher Trinker war, beschreibt den Alkoholiker und seine Innenwelt wirklich grandios und immer nachvollziehbar.

      Die Reise nach Petuschki von Wenedikt Jerofejew: Es geht wieder um einen Alkoholiker (Ja ich lese sehr gerne Bücher über dieses Thema) Der Hauptdarsteller will mit dem Zug von Moskau nach Petuschki fahren und besäuft sich die ganze Zeit sowohl mit dem Schaffner als auch mit so ziemlich allen anderen Mitreisenden. Das Buch wird immer absurder und gegen Ende geht es schon in Richtung Nonsens. Es ist extrem witzig. Ich hab wirklich sehr oft laut auflachen müssen. Kann ich wirklich jedem empfehlen mir persönlich hat es extrem gut gefallen.

      Lucky Starr 6 Bücher von Isaac Asimov: Ich hab mir bei einem Flohmarkt einen dicken Sammelband mit allen Lucky Starr Abenteuern gekauft. SF mochte ich eigentlich schon immer gerne aber lese ich eigentlich eher selten. Die Bücher sind allesamt extrem spannend und man kann sie eigentlich als Weltraumkrimis bezeichnen. Man merkt zwar an manchen Stellen, sie schon recht alt sind aber das stört eigentlich kaum. Wer Sf mag wird das ziemlich sicher mögen.

      Und derzeit lese ich The Cocka Hola Company von Matias Faldbakken: Soviel kann ich noch nicht darüber sagen aber bis jetzt (100 Seiten) gefällt es mir extrem gut bzw hab ich eigentlich die ersten 100 auf einen Zug gelesen weil ich nicht aufhören konnte. Ist sehr sehr gut und witzig geschrieben. Wirklich lustige Dialoge und ziemlich verrückte Ideen werden darin verarbeitet. Es erinnert mich ein ganz klein wenig an Chuck Palahniuk aber eher inhaltlich als vom Stil her.

      Fin.
      “Some people never go crazy, What truly horrible lives they must live”
    • Dito Terry Pratchett
      Tad Williams ( Die goldene Stadt)
      und sehr sehr geil Alan Dean Foster Eisssegler, Flinx
      Zitat von MO:

      Frauen und grillen! Frauen gehen echt auf wenn sie nen Salat zum grillen machen können, wenn wir ne Combo drücken ist das genauso
    • Terry Pratchett ist jedes mal wieder gut, jede (Softcover-)Neuerscheinung wird gleich gekauft. Sehr abgefahren ist auch A. Lee Martinez. Auch ein Klassiker, aber erst in letzter Zeit wieder drauf gestoßen (Frau brauchte neue Bücher): Robert Rankin. Alle genannten sind aber auf Englisch wegen des Wortwitzes am Besten, die beiden letzteren auch stellenweise so durchgeknallt, daß sie noch spezieller als Pratchett sind (den ja auch längst nicht jeder abhaben kann).
      IvI = M
    • Rizzla schrieb:

      Und derzeit lese ich The Cocka Hola Company von Matias Faldbakken: Soviel kann ich noch nicht darüber sagen aber bis jetzt (100 Seiten) gefällt es mir extrem gut bzw hab ich eigentlich die ersten 100 auf einen Zug gelesen weil ich nicht aufhören konnte. Ist sehr sehr gut und witzig geschrieben. Wirklich lustige Dialoge und ziemlich verrückte Ideen werden darin verarbeitet. Es erinnert mich ein ganz klein wenig an Chuck Palahniuk aber eher inhaltlich als vom Stil her.

      hab gerade nach nem thread gesucht in dem ich meine anhaltende matias faldbakken sucht mitteilen kann. hab cocka hola company vor ca. nem jahr gelesen und in letzter zeit lese ich öfters einfach so an irgendwelchen random stellen rum.
      hab den mit mach und rebel kennengelernt und das buch is auch ziemlich geil aber insgesamt hat seine "norwegische misanthropie" (cocka hola company, macht und rebel, unfun) absteigende qualität. macht sich auch an den immer kürzeren büchern bemerkbar.
      klar erinnert es an Chuck Palahniuk da es halt reisserisch daherkommt (auch wenn ich jetzt provokantes und assiges einfach mal mit reißerisch gleichsetze).

      hier n paar gegoogelte zitate von cocka hola company:

      "du magst als tiger noch so gefährlich sein, das hilft dir nichts, wenn deine opfer dir mit der waffe der langeweile begegnen."

      "beiß in die hand, die dich nährt, scheiss in den mund, der dich verteidigt."

      "jede schlechte reklame ist gute reklame."

      "verfluchter fürsorglichkeitsnazi."

      "hier-ist-nichts-zu-holen-als-überdruss-und-bekümmerung-und-die-tage-fließen-ineinander-und-es-ist-immer-dunkel-und-alles-erinnert-nur-an-zwang-und-pflicht-und-ein-leben-voller-schulpflicht-und-lohnarbeitspflicht-und-leistungszwang-und-traurigkeit-und-traurigkeitspflicht-ich-will-hier-weg-aber-ich-muss-immer-hier-sein-warum-bin-ich-bloß-gezwungen-soviel-an-solchen-orten-zu-sein-dass-ich-schon-glaube-ich-brauche-das."

      "neger-lonyls karriere als kz-verwalter ist kurz."

      "'wir müssen das noch viel präziser untersuchen', sagt er, 'wenn wir ihrer erkrankung einen namen geben und feststellen können, dass lonyl das virus ist, dann sind wir dem ziel schon viel näher, dieses ... dieses element, dieses geschwür loszuwerden!' applaus. persson klatscht noch drei, vier mal, als die anderen schon aufgehört haben. der kollegin einen besuch am krankenlager abzustatten, schlägt keiner vor."

      "'ja also, um es etwas deutlicher zu sagen ... so im großen und ganzen führe ich also in meiner galerie die neuesten kategorien der ästhetischen praxis ... ob nun realtionsästhetiker, softmodernisten, sampler ... interventionisten, spontan-konzeptualisten, posttextualisten, ortsreferentialisten ... undsoweiter, nicht wahr ... ortsresponsivisten, ortsneglektiker, institutionskritiker aller art, sozio-utilitaristen, pseudodiskursivisten, kontextflacktivisten, eher traditionelle videokünstler, alle arten appropriationskünstler ... installateure ... undsoweiter ... kritische kulturelle praxis als solche ... ja, du verstehst ... du siehst, in welche richtung das geht, ja ... ?'"

      "es ist ja durchaus möglich, zugleich aufgeregt zu sein und sich zu langweilen."

      "[...] eine liste dessen, was zu bekämpfen ist:

      konkurrenzlos auf platz eins liegt das schulsystem samt jeglicher pädagogik, denkt er. die ganze konventionsdressur.
      platz zwei: alle anderen erziehungs- und bildungseinrichtungen - kernfamilie, fernsehnachrichten, universitäten usw.
      platz drei: die bürokratie als solche.
      platz vier: öffentliche verkehrsmittel.
      platz fünf: entziehungskliniken.
      platz sechs: sammlungen für gute zwecke.
      platz sieben: kultur inklusive archtitektur und design.
      platz acht: sauberkeit.
      platz neun: lohnarbeit.
      platz zehn: positive werte (respekt, rücksichtnahme, solidarität usw.)."

      "im prinzip würde ich lieber auf dem experimentiertisch des mörderarztes von dachau liegen, als hier sitzen." (bzgl. elternversammlung.)

      "was für eine meisterleistung, dümmer zu sein, als der eigene schwanz, gratuliere."

      "i hate the fact that everything, every fucking thing, every action and every fucking attitude, every rebellion and every indecency - everything - turns into design, sooner or later."

      "[...] er isst erst mal mit fazil, seiner frau eelsi und dem kleinen munan izmir köfte, dann fängt er an zu arbeiten. fazil, eelsi und munan sind muslims. (munan noch ohne es zu wissen.)"

      "gegen zwei uhr morgens denkt er, jetzt würde er bereitwillig kubricks gesammelte werke für fünfzehn minuten porno hingeben."
    • jadoch von dem hab ich diesen sommer die "rum diary" gelesen. fand ich wirklich ziemlich gut. passiert eigentlich garnich so viel ausser, dass er da auf der insel abhängt und viel säuft. und am ende nagelt er die hübsche alte, die ihm am anfang im flugzeug begegnet ist. gutes zeug.
      hab von dem aber auch noch nich mehr gelesen ausser diesen The Kentucky Derby Is Decadent and Depraved "bericht". von dem lese ich aber bestimmt noch mehr.

      glaub chuck palahniuk würde auch von der gleichen zielgruppe gelesen werden. hab da auch mal eins gelesen. fand ich nich wirklich schlecht aber teilweise zu platt und reisserisch. sein schreibstil is nich gut genug um das rauszureißen oder subtil darzustellen (falls man das behaubten kann ohne die originalfassung gelesen zu haben). kein plan wie das hieß, das hatte auf jeden fall parallelen zu fight club (protagonist ist ein sexsüchtiger und macht so ein 12 stufen reha programm).
    • Bin ein großer Freund von Bukowksi und Rum Diary klingt doch sehr nach dem gleichen Stoff. Ist auf jeden Fall gutes Zeug!
      Die Kurzgeschichten solltest du dir auf jeden Fall mal reinziehen, wenn dir das gefiel (Fuck Machine, Notes of a Dirty Old Man). Nach Möglichkeit auf Englisch.
      Gakusei of the
      Rührei-Ninjutsu Kakutou-Ryu Dojo Ruhrpott
      "Bastaaaaaard!"
      -William Wallace

    • Wollte gerade nen Bücherthread erstellen und bin über die SuFu auf diesen Fred gestoßen. Suche zur Zeit neues Lesefudda. Bin großer Fan von Jan Offs Schreibe. Habe zuletzt 'Fear And Loathing In Las Vegas' sowie 'Heinz Strunk in Afrika' gelesen. Nice wären Tipps aus dem Gonzo-Genre oder Bücher im Stile/mit dem Humor vom Heinzer Strunk. Habe mich bei 'Fleckenteufel' und 'Fleisch ist mein Gemüse' regelmäßig eingenässt vor Lachen.

      Irgendwelche Anregungen?

      Edit: Gerne auch Biographie-Tipps. Fand die Bios von Mötley Crüe ('The Dirt'), von Lemmy oder Ozzy echt geil.
      Naschen, einfach nur naschen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Weird Al ()

    • Ich bin zwar noch nicht ganz durch, finde die Bio von Keith Richards aber soweit ziemlich lesenswert. Allerdings solltest du keinen Skandalkram wie in The Dirt erwarten. Das fand ich zwar auch ganz lustig, aber da ist so viel frei erfundener Mist und Mythosbildung drin, dass du nur enttäuscht sein kannst wenn du bei jemand mit dem Ruf vom ollen Richards ähnliche Hämmer erwartest.
      "Für Karl Popper ist für die Wahrheit einer Aussage ihre Herkunft, also wer sie behauptet, nicht ausschlaggebend; im Falle von Hegel machte er von dieser Regel jedoch eine Ausnahme."
    • Keith Richards, interessanter Typ, danke für den Tipp. Was in einer Bio letzlich wahr oder erfunden ist, weiß nur der Autor. Daher zählt für mich nur, ob ich unterhalten werde oder nicht. Und das war bei The Dirt z. B. auf jeden Fall so.

      Allein die Vorstellung, dass es mit den Orgien aus Sex/Drogen/Alkohol so abgelaufen sein könnte... Herrlich. Wenn alles in Ozzys Bio stimmen würde, wäre der Gute heute nicht der freundliche, verwirrte alte Tattergreis, sondern tot. Aber wenn davon nur ein Bruchteil der Wahrheit entspricht, MUSS ich Rockstar aus den 80'ern werden. Allein schon wegen der Klamotten.

      Man reiche mir eine Zeitmaschine.
      Naschen, einfach nur naschen.
    • Weird Al schrieb:

      'Fleisch ist mein Gemüse'


      Oh ja, Ei-Hunger fand ich ganz groß damals.^^

      Zu letzt habe ich Drood von Dan Simmons gelesen. Absolut großartig geschriebenes Buch (das Beste, das ich seit Jahren gelesen habe). Mit seinen ca. 1000 Seiten ist es wohl aber nur was für Viel-Leser, wie mich.
      Ansosnten lese ich, durch meine immer größer werdende Bibliophilie (^^), zur Zeit viele Klassiker. Im Moment "Die Frau in Weiß" von Wilkie Collins.
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      Deutlich unterbewaffnet gegen euch.
    • Eiereiereier.

      Manwe schrieb:

      Drood von Dan Simmons
      Auch hier wieder: herzlichen Dank für den Tipp. Drood und die Bio von Keith haben definitiv mein Interesse geweckt. Ob ein Buch 1000 oder 8 Seiten hat ist mir wumpe, begeistern muss es! Mein letzter Klassikversuch war eine Sammlung von E.A. Poes Kurzgeschichten. War ok, hat mich aber nicht so vom Hocker gehauen. Übrigens fein, wie schnell man hier im Forum zu jeder Tagezeit umgehend Feedback bekommt.
      Naschen, einfach nur naschen.
    • Ja, eine E. A. Poe - Sammlung, habe ich auch vor einiger Zeit gelesen. Zwar konnte mich auch nicht jede Geschichte begeistern, allerdings ist Poe schon jemand, dessen Werke ich teilweise öfter hervor hole. Manches ist eben doch ziemlich gut von ihm.
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      Deutlich unterbewaffnet gegen euch.
    • Clive Barker taugt mir eigentlich ganz gut. Die großen Mythosgeschichten von H. P. Lovecraft habe ich noch nie gelesen, aber ein paar seiner Kurzgeschichten. Die finde ich soweit ziemlich gut... allerdings sollte man dafür auch E. A. Poe mögen, denn da gibt es eindeutig stilistische Parallelen.
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      Deutlich unterbewaffnet gegen euch.
    • Ich werde mir Drood, Keith Richards und Barker mal in der örtlichen Buchhandlung meines Vertrauens anschauen. Dann bin ich auf jeden Fall für die nächsten Wochen versorgt. Bei Lovecraft bin ich mir noch unsicher. Vielleicht führt unsere Stadtbibliothek was von ihm. Wie ich gehört habe, gilt der Knabe als einer der einflussreichsten Horror-Literaten, obwohl er ja schon ein paar Jährchen tot ist.
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