Das Frauenbild in Videospielen

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    • Du sagst also, dass die Medien das schon immer so gemacht haben und das Frauenbild jetzt nur weitergegeben und fortgeführt wird. Das ist doch genau das Problem.

      Ich denke allerdings, oder zumindest würde ich das von mir behaupten, erlange ich einen Großteil meines Wissens durch das Experimentieren im eigenen Kreis.

      Wenn das stimmt, bist du im falschen Thread.
      Yo! He ded.
    • StruC schrieb:

      Du sagst also, dass die Medien das schon immer so gemacht haben und das Frauenbild jetzt nur weitergegeben und fortgeführt wird. Das ist doch genau das Problem.

      Ich denke allerdings, oder zumindest würde ich das von mir behaupten, erlange ich einen Großteil meines Wissens durch das Experimentieren im eigenen Kreis.

      Wenn das stimmt, bist du im falschen Thread.

      Erster Punkt: Jaein. Hier wird größtenteils, wenn auch vielleicht eher vermehrt am Anfang, spezifisch über das Frauenbild in Videospielen diskutiert (siehe Thread Titel), was halt imo nicht korrekt ist.

      Zweiter Punkt: Größtenteils.
    • @Kendeep:

      Naja, das Argument würde wohl in etwa so lauten, dass dein "Experimentieren im eigenen Kreis" bereits in einem Umfeld stattfindet, das ebenso wie du durch die Medien vorgeprägt ist. D.h. deine Vorstellung von einer Frau zum Beispiel ist geprägt dadurch, wie Frauen in den Medien dargestellt werden. Dein "Experimentieren" funktioniert dann auch immer nur in Orientierung oder Abgrenzung zu dem, was du kennst bzw. kennengelernt hast.

      Um vielleicht noch einmal ein wenig deutlicher zu werden: Mit Massenmedien sind all diejenigen Medien gemeint, die sich dadurch auszeichnen, einen unbestimmten Adressatenkreis zu haben. Es findet also keine direkte Kommunikation statt; direktes Feedback wie bei einem Gespräch zwischen zwei Personen ist zum Beispiel nicht möglich: Dazu gehören, nach Luhmann, Bücher, Filme, Werbung, Nachrichten, Internet, Musik etc.

      Um deine Kritik ernst zu nehmen, würde jetzt also die Frage lauten: Woher nimmst du dein Wissen, wenn nicht über eben diese Medien?

      Über deine Eltern, über deinen Freundeskreis? Wo aber haben die ihr Wissen her?

      Du schreibst auch irgendwo, dass wir uns durch die Medien lediglich bestätigt fühlen über das, was wir wissen. Ebenso könnte ich behaupten, dass wir uns in dem, was wir sehen, nur darin bestätigt fühlen, was wir aus den Medien kennen. Bevor du beispielsweise nach Amerika fährst, wirst du zuvor schon einmal irgendwas über Amerika aus den Medien gehört haben. Du bist nicht unvoreingenommen! Du hast ein spezifisches Bild vor den Augen, wie Amerika zu sein hat. Und dieses Bild wirst du als Schablone nutzen, um deine Eindrücke, die du sammelst, einzuordnen. Das gleiche gilt für dein Frauenbild!

      (+) Zu deinem Argument: Das war doch schon immer so! Damit verlagerst du das Problem ja nur in eine andere, unbestimmte Zeit. Im Kern bleibt es aber das Selbe. Zudem ist so eine Argumentation extrem problematisch, weil sie jeglicher Option zur Veränderung den Riegel vorschiebt, im Sinne von: "Da können wir doch nichts für, das war schon immer so!" Dass zum Glück nicht alle so denken, d.h. Veränderung befürworten, zeigt ja auch die Diskussion hier und in anderen Bereichen der Gesellschaft.
      GUTEN TAG

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    • matzenotine schrieb:

      @Kendeep:

      Naja, das Argument würde wohl in etwa so lauten, dass dein "Experimentieren im eigenen Kreis" bereits in einem Umfeld stattfindet, das ebenso wie du durch die Medien vorgeprägt ist. D.h. deine Vorstellung von einer Frau zum Beispiel ist geprägt dadurch, wie Frauen in den Medien dargestellt werden. Dein "Experimentieren" funktioniert dann auch immer nur in Orientierung oder Abgrenzung zu dem, was du kennst bzw. kennengelernt hast.

      Um vielleicht noch einmal ein wenig deutlicher zu werden: Mit Massenmedien sind all diejenigen Medien gemeint, die sich dadurch auszeichnen, einen unbestimmten Adressatenkreis zu haben. Es findet also keine direkte Kommunikation statt; direktes Feedback wie bei einem Gespräch zwischen zwei Personen ist zum Beispiel nicht möglich: Dazu gehören, nach Luhmann, Bücher, Filme, Werbung, Nachrichten, Internet, Musik etc.

      Um deine Kritik ernst zu nehmen, würde jetzt also die Frage lauten: Woher nimmst du dein Wissen, wenn nicht über eben diese Medien?

      Über deine Eltern, über deinen Freundeskreis? Wo aber haben die ihr Wissen her?

      Du schreibst auch irgendwo, dass wir uns durch die Medien lediglich bestätigt fühlen über das, was wir wissen. Ebenso könnte ich behaupten, dass wir uns in dem, was wir sehen, nur darin bestätigt fühlen, was wir aus den Medien kennen. Bevor du beispielsweise nach Amerika fährst, wirst du zuvor schon einmal irgendwas über Amerika aus den Medien gehört haben. Du bist nicht unvoreingenommen! Du hast ein spezifisches Bild vor den Augen, wie Amerika zu sein hat. Und dieses Bild wirst du als Schablone nutzen, um deine Eindrücke, die du sammelst, einzuordnen. Das gleiche gilt für dein Frauenbild!

      (+) Zu deinem Argument: Das war doch schon immer so! Damit verlagerst du das Problem ja nur in eine andere, unbestimmte Zeit. Im Kern bleibt es aber das Selbe. Zudem ist so eine Argumentation extrem problematisch, weil sie jeglicher Option zur Veränderung den Riegel vorschiebt, im Sinne von: "Da können wir doch nichts für, das war schon immer so!" Dass zum Glück nicht alle so denken, d.h. Veränderung befürworten, zeigt ja auch die Diskussion hier und in anderen Bereichen der Gesellschaft.


      Erstmal zu deinem letzten Punkt: Nein, ich sehe nicht, dass man es links liegen lassen sollte, nur weil es ewig schon so war. Sogar im Gegenteil. Ich Befürworte eine Veränderung. Ich sehe es nur als sehr Problematisch an, das Problem in Massenmedien zu sehen, spezifisch Videospiele (On Topic), WEIL es eben schon vor der weiten Verbreitung von Massenmedien ein Problem war. Es gab mal eine Zeit, wo Menschen nicht lesen konnten und alles nur durch reine Konversation statt fand. Und selbst dort gab es bereits Vorurteile und Bilder von Kulturen, die Voreingenommen waren. Man kann sie mithilfe von Massenmedien sicherlich umlenken diese Probleme, ja, aber sie sind nicht die Ursache. Und deshalb meinte ich auch zu Beginn meiner Beteiligung, dass Massenmedien sich nur "an den Klischees bedienen, um Symbolik hervorzurufen", und sie diese nicht erst entstehen lassen.

      Ich weiß übrigens wie die Definition von Massenmedien lautet, danke. Nur weil ich einer anderen Meinung vertrete bin ich deshalb noch kein Volltrottel ;) Auch wenn ich verstehen kann, wieso dieser Ton kommt.

      Und was das Experimentieren im eigenen Kreis stattfindet, kann ich das ja mal mit BeMus Vergleichen. Wir sind ja in einem Bemu Forum, da eignet sich der Vergleich ja.
      Ich habe mir BeMus durch das reine ausprobieren und durch das Spielen selbst angeeignet, ich habe mir Wissen erlangt indem ich selbst Situationen erschaffen und rekonstruiert habe. Dies habe ich stets mit Absenz von Matchvideos(Ja, ich schaue keine Matchvideos), Nachforschungen, Frame Data etc. gemacht. Die Wiki hier im Forum habe ich auch größtenteils vernachlässigt, ich habe zwar selbst die Wiki mal mitgefüllt gehabt, aber da hörte es für mich schon auf. Wie viele gerne hier sagen: Die Wiki war für mich als Author auch größtenteils Selbstzweck(in meinem Fall nur). Natürlich habe ich auch mit Freunden diskutiert, warum bestimmte Aspekte in einem Spiel vielleicht nicht Sinnvoll sind und vice versa, und ja, sie sind wohl möglich von Massenmedien beeinträchtigt, oder sagen wir lieber, unterstützt. Aber nur weil ich mit denen diskutiere und sie ihr Wissen, was sie aus einem Massenmedium erlangt haben, in der Diskussion anwenden, heißt das nicht, dass ich automatisch mein eigenes Wissen, was ich durch practice, studieren, spielen und so weiter überschrieben wird. Klar, ich erlange eine extra Perspektive durch die Diskussion, aber ich muss sie nicht zwingend als "Wissen" akzeptieren oder als Korrekt. Ich kann sie respektieren, im Kopf behalten und überdenken, aber das tue ich mit dem Wissen, was ich mir vor der Diskussion erlangt habe, aka vor der Massenmedien-Manipulierten Konversation, und das Wissen bleibt für mich erhalten.
    • Das Problem daran ist, dass man sich nicht mit Allem, was einen beschäftigt, so intensiv beschäftigen kann, wie andere es in dem Feld tun. Wir stehen auf den Schultern von Riesen und solang man evaluieren kann was man so aufnimmt, ist es nicht nur nachvollziehbar sondern auch clever auf die Arbeit, Ergebnisse und auch Meinungsäußerungen von Anderen zurückzugreifen.

      Wenn man sich die Arbeit von Anderen zu einem Thema nichtmal anschaut kann man vielleicht (mit besonderem Talent und/oder viel Glück) etwas neues entdecken, wird in den meisten Fällen zwangsweise hinterherhinken. Man verschwendet seine Zeit damit, Dinge herauszufinden, die anderen schon bewusst sind und kann sich nicht darauf konzentrieren Bestehendes auszuwerten oder Neues herauszufinden. Das gilt nicht nur für Fighting Games. Was passiert, wenn man so weltfremd, entkoppelt und ohne Einsicht in bestehendes Material selbst was produziert sieht man schön an dem Ryu Mugen Combovideo.

      Ich bin jemand, der beruflich und privat ständig neuen Kram lernt und das Gelernte oder zu Lernende in möglichst kurzer Zeit bewerten können muss. Dafür ist man auf die Erkenntnisse Anderer angewiesen. Würde ich nur mein eigenes Süppchen kochen, würde ich enorm viel Zeit verschwenden und niemals fristgemäß zu einem Ergebnis kommen.

      Alle werden von Massenmedien geprägt - und wenn es nur zur Erkenntnis ist, welche Informationen die Mehrheit wie und womit erhält. Push-Medien wie bspw. Fernsehen und Radio tragen by design stärker zur Manipulation bei. Wenn man mittels eines Pull-Mediums wie dem Internet selbst bestimmt, welche Informationen man sich woher holt, so filtert man bewusst anhand der Seiten die man besucht, der Links auf die man klickt etc.. Ich bezweifle, dass das Interesse komplett intrinsisch ist - das wäre u.A. ziemlich assozial.

      Das für mich nachvollziehbarste intrinsischste Interesse wäre Pornographie, deren Motivation triebbedingt ist. Die Vorlieben unterscheiden sich aber nach Alter, Region, Kultur und Erziehung. Wenn das nicht ein Zeichen für äußere Einflussnahme (durch Massenmedien) ist, was dann? Und warum sollte es für das Frauenbild anders sein?

      Edit: Man ist die Summe als allen Erfahrungen, die man bisher gesammelt hat. Wenn Du Dich jetzt dazu entscheidest etwas zu tun, zu suchen oder mit einem Menschen zu interagieren, kannst Du Dich 1.) dazu entscheiden eine Erinnerung bewusst einfliessen zu lassen oder sie bewusst ignorieren, oder 2.) nicht darüber nachdenken und somit kein Urteil darüber fällen, ob Du nicht unbewusst davon beeinflusst wirst.
      Yo! He ded.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von StruC ()

    • @Kendeep

      hehe, ok, der Punkt ist doch: Hättest du dir das Wissen angeeignet, das ich mir angeeignet habe, würdest du zwangsläufige die selbe Position vertreten wie ich. Andersherum verhält es sich natürlich genauso. Gerade deshalb aber finde ich meine Sicht der Dinge doch überzeugender.

      Alles andere hat StruC ja schon deutlich gemacht.

      Das Problem ist halt, dass du so tust, als würdest du außerhalb der ganzen Systematik stehen und völlig unbeeinflußt, autodidaktisch, Wissen generieren.

      Damit nimmst du eine Position ein, die entgegengesetzt zu allem steht, was in den letzten Jahrhunderten zur Soziologie und Psychologie des Menschen herausgefunden wurde. Ergo: Du bist entweder überragend intelligent und erkennst Dinge, die sonst niemand erkennt, oder aber einfach nur naiv. :P


      Eine letzte (rhetorische^^) Frage: Wie bist du noch einmal zum Bemu-Spielen gekommen?
      GUTEN TAG
    • Das Problem daran ist, dass man sich nicht mit Allem, was einen beschäftigt, so intensiv beschäftigen kann, wie andere es in dem Feld tun. Wir stehen auf den Schultern von Riesen und solang man evaluieren kann was man so aufnimmt, ist es nicht nur nachvollziehbar sondern auch clever auf die Arbeit, Ergebnisse und auch Meinungsäußerungen von Anderen zurückzugreifen.

      Wenn man sich die Arbeit von Anderen zu einem Thema nichtmal anschaut kann man vielleicht (mit besonderem Talent und/oder viel Glück) etwas neues entdecken, wird in den meisten Fällen zwangsweise hinterherhinken. Man verschwendet seine Zeit damit, Dinge herauszufinden, die anderen schon bewusst sind und kann sich nicht darauf konzentrieren Bestehendes auszuwerten oder Neues herauszufinden. Das gilt nicht nur für Fighting Games. Was passiert, wenn man so weltfremd, entkoppelt und ohne Einsicht in bestehendes Material selbst was produziert sieht man schön an dem Ryu Mugen Combovideo.


      Es gibt ein besonderes Problem, was ich mit diesen zwei Absätzen habe: Hier geht es um die Meinung einer spezifischen Person, die eine Persönliche Nachforschung durchgeführt hat. Natürlich ist das jetzt kein absoluter Kontrast zu dem, was ein Massenmedium sein soll - ein Individuum kann seine Meinung über ein Massenmedium Preisgeben und in Umlauf bringen. Es entsteht aber keine Konversation mehr zwischen Leser und Author, zwischen Sender und Empfänger. Und da sehe ich vorallen an den Unterschied: Ein Mensch muss sich nicht an ein Massenmedium binden, um die Meinung eines "Experten" anzueignen. Die Meinung des Experten selbst ist es, die zu einem größeren Verständnis eines Themenbereichs führen kann. Die Abhängigkeit von Massenmedien ist da aber nicht gegeben. Sie bieten eine schnellere Methode, dass eine Gruppe von undefinierten Menschen eine bestimmte Meinung erlangen oder erreichen. Aber sie erlangen dadurch kein "Wissen" per se. Was genau weiß ich denn, wenn ich Google, wie viele Frames Ken's Shoryuken genau hat? Ich erkenne die Zahl, eine Variable, die mir jemand vorkaut, ja, aber verstehe ich dieses Wissen wirklich? Kann ich mit dieser Information etwas anfangen? Und da ist das Problem. Es ist kein Wissen, es ist reine Data. Und das Wissen, das diese Data umfängt, kann ich erst durch Erfahrung, Diskussion, Konversation und Zeit erlangen.
      Und das größte Problem dabei ist, dass jeder meint, das richtige Wissen zu haben. Jeder glaubt, er wisse, wieso es einen so großen Unterschied macht, dass Kens Shoryuken 8 Frames andauert und nicht 12 Frames. Jeder gibt dieses Wissen mit ein und verpackt diese unter einem Dach mit der Data. Und ohne definierte Audienz, ohne einem gezielten Zuhörer, geht die Hinterfragung und die Diskussion in diesem Wissen flöten. Und so eignen wir uns viel Wissen an, was vielleicht unter anderen Aspekten für uns als "falsch" entpuppen würde. Weil wir uns aber nicht die Zeit dafür nehmen, und - ja da hast du Recht - es auch gar nicht können, entwickeln wir etwas, was vorallen an als Halbwissen bekannt ist. Ob es also zwingend Clever ist, sich das Wissen anderer anzueignen durch das nutzen von Massenmedien, kann man - und ich tue das - anzweifeln. Du hast als Negativbeispiel für das nicht Nutzen Ryu Mugen Videos genannt. Ich nenne als Beispiel gegen das Nutzen von Massenmedien SFxT. Weil die Massenmedien eine Auswirkung auf das High Level Gameplay von Fighting Games allgemein hatten, das von SFxT im Design nicht vorher gesehen war, ist das Spiel zusammen gebrochen, weil sie das Spiel so gespielt hatten wie sie Bemus allgemein gelernt haben. Dass es anders ging, hat man uns gezeigt. Aber ein Großteil der Spieler kannte nur die Populäre Variante.

      Ich merke grad btw., dass das ein anderes Thema ist. Und jetzt hab ich das alles schon geschrieben, Shit. :D

      Edit: Man ist die Summe als allen Erfahrungen, die man bisher gesammelt hat. Wenn Du Dich jetzt dazu entscheidest etwas zu tun, zu suchen oder mit einem Menschen zu interagieren, kannst Du Dich 1.) dazu entscheiden eine Erinnerung bewusst einfliessen zu lassen oder sie bewusst ignorieren, oder 2.) nicht darüber nachdenken und somit kein Urteil darüber fällen, ob Du nicht unbewusst davon beeinflusst wirst.

      Das gilt aber nunmal nicht nur für Massenmedien, sondern für das Allgemeine Leben in der Gesellschaft. Erinnerungen sind nicht von Massenmedien geformt, sondern sie sind ein Teil davon - ein sehr kleiner Teil, wie ich finde, vorallem für mich. Erinnerungen involvieren auch Konversationen, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen, kurz um alles.

      @Kendeep

      hehe, ok, der Punkt ist doch: Hättest du dir das Wissen angeeignet, das ich mir angeeignet habe, würdest du zwangsläufige die selbe Position vertreten wie ich. Andersherum verhält es sich natürlich genauso. Gerade deshalb aber finde ich meine Sicht der Dinge doch überzeugender.

      Alles andere hat StruC ja schon deutlich gemacht.

      Das Problem ist halt, dass du so tust, als würdest du außerhalb der ganzen Systematik stehen und völlig unbeeinflußt, autodidaktisch, Wissen generieren.

      Damit nimmst du eine Position ein, die entgegengesetzt zu allem steht, was in den letzten Jahrhunderten zur Soziologie und Psychologie des Menschen herausgefunden wurde. Ergo: Du bist entweder überragend intelligent und erkennst Dinge, die sonst niemand erkennt, oder aber einfach nur naiv. :P


      Eine letzte (rhetorische^^) Frage: Wie bist du noch einmal zum Bemu-Spielen gekommen?


      Der Punkt ist doch eher: Weil wir verschiedenes Wissen uns aneignen, muss sich unser Standpunkt zwangsläufig unterscheiden. Dass wir unser eigenen Standpunkt überzeugender finden, ist imo normal. ;)

      Und nein, ich handle nicht unbeeinflußt, und komplett selbstgesteuert. Ich tue es nur (beinahe) ohne den Einfluss von Massenmedien, sondern durch ein Einfluss, den ich durch direkter Konversation erlangt habe. Es gab bei mir seltens Kommunikation und war dabei selber ein ungezielter Ansprechspartner. Sondern es war meist eine bewusste Diskussion zwischen Personen, die die Anwesenheit voneinander wahrgenommen haben.

      Die Frage beantworte ich dir gerne: Ein Freund hat mich auf Melty Blood eingeladen. ;)
    • KenDeep schrieb:

      Das gilt aber nunmal nicht nur für Massenmedien, sondern für das Allgemeine Leben in der Gesellschaft. Erinnerungen sind nicht von Massenmedien geformt, sondern sie sind ein Teil davon - ein sehr kleiner Teil, wie ich finde, vorallem für mich. Erinnerungen involvieren auch Konversationen, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen, kurz um alles.

      Das heißt: Alles, was dich ausmacht entsteht durch Äußere Einflüsse und Deine Interpretation davon. Spätestens, wenn Du dich mit einer anderen Person unterhältst, kannst Du nicht mehr leugnen, dass auch Du durch Massenmedien beeinflusst wirst - denn Du kannst nicht mit Sicherheit sagen, ob sie es wird.

      Ein wichtiger Punkt, auf den Du leider bisher nicht eingegangen bist:
      Alle werden von Massenmedien geprägt - und wenn es nur zur Erkenntnis ist, welche Informationen die Mehrheit wie und womit erhält. Push-Medien wie bspw. Fernsehen und Radio tragen by design stärker zur Manipulation bei. Wenn man mittels eines Pull-Mediums wie dem Internet selbst bestimmt, welche Informationen man sich woher holt, so filtert man bewusst anhand der Seiten die man besucht, der Links auf die man klickt etc.. Ich bezweifle, dass das Interesse komplett intrinsisch ist - das wäre u.A. ziemlich assozial.
      Yo! He ded.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von StruC ()

    • StruC schrieb:

      KenDeep schrieb:

      Das gilt aber nunmal nicht nur für Massenmedien, sondern für das Allgemeine Leben in der Gesellschaft. Erinnerungen sind nicht von Massenmedien geformt, sondern sie sind ein Teil davon - ein sehr kleiner Teil, wie ich finde, vorallem für mich. Erinnerungen involvieren auch Konversationen, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen, kurz um alles.

      Das heißt: Alles, was dich ausmacht entsteht durch Äußere Einflüsse und Deine Interpretation davon. Spätestens, wenn Du dich mit einer anderen Person unterhälst, kannst Du nicht mehr leugnen, dass auch Du durch Massenmedien beeinflusst wirst - denn Du kannst nicht mit Sicherheit sagen, ob sie es wird.

      Ich sehe simpel nicht, wie groß der Einfluss von Massenmedien im Vergleich zum Restlichen Zeug, was uns beeinflussen kann, da ist. Natürlich ist es ein Teil, und auch, wenn ich vorher geschrieben habe, dass ich in den Konversationen das Wissen von meinem Gegenüber nicht zwingend als Wissen annehmen muss, ist es richtig, dass Massenmedien einen Teil dieses Einflusses ausmachen, was das Wissen der jeweiligen Konversationspartner angeht. Aber wie erwähnt, sie machen meiner Meinung nach nur einen kleinen Teil aus. Andere Dinge, wie Lebenserfahrungen, andere Konversationen, Lebensbegegnungen, Gefühle, Emotionsmomente, etc., die auch während des Nutzens eines Massenmediens entstehen können, aber nicht dazu gebunden sind, machen den Größten Teil der Erinnerungen aus, die dafür sorgen, dass wir so Ticken, wie wir Ticken, und daher auch so Reden, wie wir Reden.


      StruC schrieb:

      Ein wichtiger Punkt, auf den Du leider bisher nicht eingegangen bist:
      Alle werden von Massenmedien geprägt - und wenn es nur zur Erkenntnis ist, welche Informationen die Mehrheit wie und womit erhält. Push-Medien wie bspw. Fernsehen und Radio tragen by design stärker zur Manipulation bei. Wenn man mittels eines Pull-Mediums wie dem Internet selbst bestimmt, welche Informationen man sich woher holt, so filtert man bewusst anhand der Seiten die man besucht, der Links auf die man klickt etc.. Ich bezweifle, dass das Interesse komplett intrinsisch ist - das wäre u.A. ziemlich assozial.

      Der Grund, wieso ich nicht auf diesen Punkt eingegangen bin, ist, weil er Richtig ist. Er ist auch kein Gegenspruch zu dem, was ich Sage. Was ich sage ist nämlich nicht "Wir werden nicht von Massenmedien beeinflusst", sondern "Der Einfluss von Massenmedien ist minimal im Vergleich zu den anderen Sachen, die uns Beeinflussen, dass sie keine übergeordnete Rolle in dem Thema, was hier besprochen wird, spielen." Klar nutze ich auch Massenmedien, und klar werde ich dadurch schon automatisch von Ihnen manipuliert. Der Punkt ist jedoch, wie verstärkt nutze ich diese Massenmedien, und wie bewusst halte ich mich abseits der Massenmedien auf? Einen Großteil der Zeit verbringe ich nämlich weder im Internet, noch vorm Fernseher, oder in einem Videospiel. Klar, vielleicht hocke ich einen Großteil der Zeit vor dem PC. Vor dem PC erhalte ich allerdings nicht zwingend als Anonyme, unbestimmte Person Informationen von einer spezifischen Quelle. Vielleicht verbringe ich einfach super viel Zeit in Photoshop und probiere mich in den einzelnen Ebeneneffekten und Menüpunkten durch, um ein persönliches Verständnis für sie aufzubauen. Vielleicht schreibe ich aber auch über einen Lokalen Server mit einer bestimmten Person über ein Thema. Oder eventuell schreibe ich einfach nur Code, um ein Stück Software zu erstellen. In jedem Fall ist kein Massenmedium in Gebrauch, aber Informationsübertragung und Manipulation finden trotzdem statt.
    • Sorry Kendeep, aber das ist wirklich alles totaler Käse. Ich würde gerne wissen, woher du deine Erkenntnisse nimmst. Es kann doch nicht sein, dass du dich selbst beobachtest und darüber Rückschlüsse auf die Allgemeinheit machst. Mit deiner Meinung stehst du vollkommen alleine da. Niemand, der sich ernsthaft mit dem Thema "Massenmedien" auseinandergesetzt hat, würde heute noch behaupten, dass deren Einfluss nur "minimal" ist, schon gar nicht in der westlichen Welt. Wie soll das auch funktionieren? Du bist umgeben von Massenmedien - und jetzt erzähl mir nicht, du lebst im Teutoburger Wald und ab und zu besucht dich mal ein verirrter Mensch, der ebenfalls im Wald wohnt und mit dir diskutiert - ja, über was überhaupt: Pilze? Von Melty Blood hast du so auf jeden Fall nichts erfahren!

      Ich glaube langsam, dass du auf deiner anfänglichen Aussage ein wenig hängen geblieben bist. Ist ja auch nicht schlimm, hat ja auch zu einem interessanten Austausch geführt. Dennoch musst du natürlich mehr bringen, als ständig auf dich selbst als Beweis für deine Annahmen zu referenzieren. Karusselfahren ist nicht so mein Ding.^^
      GUTEN TAG
    • Matze, ich arbeite in einem Bereich das eines der Massenmedien beansprucht. Und da du jetzt nicht konkret auf einer meiner Argumente eingegangen bist, kann ich nur zurückweisen: Es wird zu oft die Schuld der Manipulation auf das Massenmedium zurückgeschoben, und zu wenig Verantwortung als Gesellschaft selbst akzeptiert. Weil man ja nicht selbst schuld ist, solch ein Frauenbild entstehen zu lassen, müssen es ja bloß die Massenmedien sein. Und da bin ich einfach anderer Meinung und finde, dass die Menschen Verantwortungsbewusst sein müssen - denn das Fraunebild kommt von uns/einer großen Schicht unserer Gesellschaft.

      Ach ja, und nur weil eine Meinung vereinzelt vertreten wird, ist sie deshalb noch lange nicht falsch. Sonst wäre ja damals die Hitlerzeit auch vollkommen legitim gewesen. Gibt ja heute noch eine Anzahl an Anhängern. ;)
      Wie gesagt, Melty Blood habe ich nicht durch ein Massenmedium entdeckt, sondern durch einen Kollegen. Und das selbe gilt auch für Fighting Games, bevor ich angefangen habe Kompetitiv zu spielen... SF2 gab es auf nem Jahrmarkt, in der Türkei gab es in den Hotels Arcades... außer du sagst mir jetzt, Arcades wären ein Massenmedium?


      Ich behalte einfach eine konsistente Meinung. Ich wette, wenn hier wieder die Amok-Debatte zu Ego Shootern kommen würde, hieße es auf einmal "Öhhhh, Spiele haben doch keinen so großen Einfluss auf Menschen, man muss davor schon labil sein!". Ich bin der Meinung, aber auch bezüglich mehrerer Themen, und nicht nur dort, wo es mir passt.
    • Videospiele sind Massenmedien - da sind wir uns einig. Aber Arcades tragen nicht zur Beeinflussung bei?

      Es geht nicht darum, dass jemand wie hypnotisiert das nachmacht, was er im Fernsehen sieht - sondern dass er das, was er aufnimmt irgendwie verarbeitet.. ob bewusst oder unbewusst.

      Wenn ich dir "Du Penner" an den Kopf werfe (und du es hörst), dann wirst du reagieren. Auch vorzugaukeln, dass du nichts gehört hast, ist eine Reaktion. Es beeinflusst dein jetziges und eventuell auch zukünftiges Handeln und dein Bild von mir. Was mich dahingehend beeinflusst hat, kannst du nicht wissen - und daher kannst du auch da den Einfluss durch Massenmedien nicht ausschließen. Gerade als jemand, der in der Entertainment-Industrie arbeiten will, sollte dir das bewusst sein.

      Auf dem Weg dahin ein selbstdenkender Mensch mit eigenem Bewusstsein zu werden warst du vielen Menschen ausgesetzt, deren Handeln und Absichten du in dieser Zeit noch nicht kritisch hinterfragen konntest - und all das trägt dazu bei, wer du heute bist. Einer der Gründe warum Frauenbilder und ihr Stand in der Gesellschaft kulturell so unterschiedlich sind.
      Yo! He ded.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von StruC ()

    • Nein - du sagst, dass sie keinen "großen" Einfluss haben. Dass du dir entweder des Einflusses bewusst bist und ihn nicht leugnen kannst, oder ihn nicht wahrnimmst und daher keine Aussage darüber treffen kannst hast du zwar bestätigt, aber du argumentierst gegenteilig.
      Yo! He ded.
    • Eben falsch StruC. Du hast oben genannt, was für ein Einfluss eine Sache hatte, die kein Massenmedium ist - ein Arcade. Ich habe nicht gesagt, das ich nicht beeinflusst werde. Ich sagte, dass es so viele Einflüsse gibt, dass der Einfluss von Massenmedien im Vergleich insignifikant ist.
    • @Kendeep: Ich denke schon, dass ich auf deine Argumentation eingegangen bin. Wir drehen uns aber im Kreis!

      Dennoch:

      1. Das Hitler-Beispiel ist quatsch, da es eher meine als deine Position unterstützt (Manipulation durch Massenmedien).

      2. Arcades sind ein Massenmedium (Industriell hergestellt, unbestimmter Adressat), daher die Definition am Anfang.

      3. Das Ego-Schooter-Beispiel zielt auf eine ganz andere Ebene: Psychische Störung + Umgang mit Medien (Individuum)

      .....dass alles wird dann auch echt zu offtopic, wir sollten schon beim Thema bleiben.

      Zudem sage ich auch nicht, dass ich deine Position unsympathisch finde, sie entbehrt lediglich jeglicher wissenschaftlicher Grundlage.

      Nochmal: Niemand hat gesagt, dass Medien uns nicht das bieten, was wir uns von ihnen wünschen und was wir gewohnt sind (das nennt man wohl Ökonomie), gleichzeitig sind es aber die Medien, die dieses Verlangen unterfüttern, verstärken und dadurch eine Realität schaffen, in der wir uns bestätigt fühlen. Sie tradieren zum Beispiel Frauen-Bilder und verselbstständigen die Wahrnehmung, die wir darauf haben, bis zu dem Punkt, an dem jemand kommt und sagt: "Das sind nicht die Medien, das war schon immer so!".

      @Mik: Gutes Beispiel!


      Edit. Was jemand sagt bzw. meint, musst du schon demjenigen selbst überlassen!
      GUTEN TAG
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