Seitdem ich als Kind in Spanien die Spielhöllen gesehen hab, träumte ich davon einmal einen eigenen Videospielautomaten daheim zu haben.
Deshalb entschloss ich mich mir ein Mame Bartop zu bauen.

Als Hardware dienten überreste aus alten PCs die unter anderem auf der Müllkippe zu finden waren:

Celeron 2 GHZ mit 1 GB Arbeitsspeicher und einer Geforce 6600 GT

Die Arcadeparts hab ich wie immer aus dem Arcadeshop besorgt:

Ipac Encoder
Seimitsu LS32-1 Joysticks mit colour Changing LED Mod in den Balltops
US Style Buttons mit Hintergrundbeleuchtung
verstellbarer Münzprüfer (kann auf jede Münzart eingestellt werden durch Vergleichsmünze)

Ein Projekt was mich jede Menge Arbeit und Geld gekostet hat.
Im Wohnzimmer macht er sich ganz gut und lädt des öfteren auf ein Spielchen zwischendurch ein.
Leider fehlen mir noch Gegner in diversen Spielen, gegen die CPU ist nämlich langweilig.
Anmerkung: das sind nur die 410 Beat em Ups die da derzeit drauf laufen
Bilder sagen mehr als tausend Worte:

Part 1:


und Part 2:

HoPi` schrieb:

Nicht schlecht! Hast du Bilder vom Zusammenbau? Und gibt's nicht auch in MAME-Richtung irgendwas für Ubuntu oder andere Distris? So könntest du die Bootzeit minimieren - WinXP bremst ordentlich.

Jo klar, die ganze Mame Bewegung ist eigentlich eher in Richtung Open Source.
Gibt zb die ZXMAMECD oder Piapara CD das sind LiveCDs mit allem, was man so braucht.
Aber um das ganze so zu konfigurieren, wie ich persönlich es gerne hätte frisst das ganze doch schon sehr viel Zeit.
Deshalb bin ich grad froh, dass es erstmal so läuft wie jetzt und später probier ich das ganze dann mal mit open source.

@ Bilder : naja hatte mal Bilder gepostet im "show your Hardware Thread"
Das Video begann eigentlich ursprünglich auch damit, das Bartop erstmal im Hellen zu zeigen, da ich wegen dem blöden Youtube Limit von 10 Mins maximum Pro Video, dann aber kräftig schneiden musste, hab ich den ganzen Anfang bis zum Bootvorgang weggeschnitten, um nicht 3 Videos machen zu müssen.

Hier hab ich noch ein Bild ausgegraben:

Es ist derzeit so, dass einige Sachen mit Linux etwas komplizierter sind als mit Windows, das fängt zb bei dem Frontend an, Gameex ist halt eine saubere Lösung, die einerseits einen sehr leichten Einstieg garantiert aber gleichzeitig viel Konfigurationsspielraum bietet aber leider eben nicht für Linux.
Aus der Linux Ecke findet man leider auf die schnelle kein Frontend mit einem Vergleichbaren Umfang. Das heißt nicht, dass es nicht möglich wäre aber eben nur mit sehr viel Mehraufwand und zusätzlich benötigtes Know How.
Dafür hat man in Linux andere Vorteile, wie zb das enorme Beschleunigen des Bootvorgangs.

@ Monitor
Ja ich habe mich bewußt gegen einen Flachbildschirm entschieden, da im Low Rez Bereich (ich red hier von Auflöungen unter 640 * 480) ein Flachbildschirm kein authentisches Bild liefert.
Das beste Bild liefert ein originaler Arcade Monitor der mit 15 KHZ arbeitet, den findet man aber erst in größeren Dimensionen ab 19 Zoll.
Neu kriegt man die Bildschirme nicht mehr oder nur für enorme Unkosten und gebraucht haben die Dinger meist 20 Jahre Kneipenerfahrung auf dem Puckel und haben oft Einbrennungen oder sind kurz vorm bitteren Ende.
Zusätzlich muss man dann die Grafikkarte dazu zwingen ein 15 KHZ Signal auszugeben, da man sonst den Arcade Monitor zerstören könnte und ein weiteres Problem tritt bei der Wahl eines Arcademonitors auf: hohe Auflösungen funktionieren nicht und selbst die kleinste Konfiguration in Windows wird zur Qual bei Auflösungen unter 640 * 480.
Der CRT Bildschirm für den Computer ist sozusagen der einfache Mittelweg und zusätzlich auch noch der kostengünstigste, wer hat nicht noch zuhause einen alten im Keller stehen?
Und das Bild ist auf jeden Fall mit entsprechendem Scanline Filter in Mame nah am original dran, während ein TFT bei den alten games einfach nicht authentisch aussieht aber das ist halt letzendlich geschmackssache; wer es nicht anders kennt gewöhnt sich leicht daran.

@ Hardware

Die Peripherie ist komplett an einen Keyboard Encoder namens "IPAC" angeschlossen, den man im Arcadeshop kaufen kann.
das Ipac unterstützt bis zu 32 Inputs und wandelt die elektrischen Signale so um, dass der PC sie als Tastatursignale erkennt.
Somit ist zb. der 1. Button des 1. Spielers die Taste "CTRL" die der PC auch genauso empfängt und verarbeitet.
In den Emulatoren ist dann in der Config entsprechend eingestellt, dass die Taste Ctrl der 1. Button des 1. Spielers ist.

HoPi` schrieb:

Hab mir das Ding gerade bei Arcadeshop angeschaut, kostet ja 'n Haufen Geld. Hätte was dagegen gesprochen, 2 ausrangierte USB-Gamepads zu verbauen? Mit JoyToKey (oder direkt per MAME-Konfig?) kann man ja die Tasten leicht so belegen, wie du es beschrieben hast - es sei denn, ich überseh etwas.

Klar Padhack ist immer günstiger als Ipac oder Jpac nur hast du mit Padhack wieder wesentlich mehr arbeit man muss zwei Pads schlachten die für einen Padhack gut geeignet sind und für jedes Input eine Lötstelle, die auch immer eine Schwachstelle sein kann, je nachdem wer den Lötkolben schwingt
Das Ipac ist schon recht teuer, das gebe ich zu aber die meisten entscheiden sich letzendlich doch dafür, weil es einfach jede Menge Inputs mit sich bringt und man mit der mitgelieferten Software den Encoder frei nach belieben auf andere Tastatursignale programmieren und dies dann auch Plattformunabhängig beibehalten kann.
Bei Joy2key hast du zb. wieder ein Problem sobald du dich außerhalb von Windows bewegst, da joy2key erst beim Start von Windows geladen wird.

@ okizeme : hehe ja das war mehr oder weniger ein joke... aber es ist auch schon was wahres dran:
Mich haben schon ein paar Leute gefragt, ob ich sowas für sie baue und dann verkaufe nur ist den meisten einfach nicht klar, was das für eine Arbeit ist und dementsprechend ist sowas fast unbezahlbar solang man es nicht selber baut.
Schau mal bei Wolfsoft, was der für seine Kiste haben will, dann kriegst du ne Vorstellung davon was ein realistischer Preis ist.
Ich mein damit nicht, dass das der Preis ist den ich verlangen würde aber es würde sich schon im vierstelligen Bereich abspielen.

Achso und bevor ichs vergesse: danke für die Blumen !

Ein original Candy Cab ist wohl kaum mit einem Mame Bartop zu vergleichen.

Aber ich würde da sicher auch irgendwann ne Mame Kiste draus basteln, weil ein Spiel wird auf dauer doch irgendwann langweilig und das PCB Wechseln würde mich auch nerven, zudem sind die original PCBs ganz schön teuer.

@ Sinjul: müssen sich die Spieler bei dir abwechseln?
Da fehlt doch ein zweiter Stick + Buttons !

Dann bau das Panel ein und zeig mal was das Ding so kann.
Im Anschluss können wir gerne fortfahren Fullsize Cabs mit Bartops zu vergleichen macht imo so viel Sinn wie Notebooks mit PCs zu vergleichen.